„Manchmal sind Familien, die auf den ersten Blick völlig normal wirken, tatsächlich kleine totalitäre Systeme, die wie Terrorregime geführt werden. Das familiäre Umfeld verwandelt sich in etwas, das einem Horrorfilm gleicht und in dem die Kinder als schwächste Glieder am meisten betroffen sind. Im Bunker treffen auch zwei Arten von extremen Ehrgeiz aufeinander: Die großen Hoffnungen, die die Eltern an ihren Sohn Klaus setzen, und die Ansprüche, die der Student an seine wissenschaftliche Arbeit und sich selbst stellt. Der Bunker steht dabei für die „kreative Hölle“, in der sich der Student wiederfindet, aber auch für den Abgrund, in den sich das Familienleben unweigerlich verwandeln kann: Ein schwarzes Loch, das nach seinen eigenen Regeln funktioniert. Ich wollte aber kein typisch deutsches Sozialdrama darüber erzählen. Ich wollte den Film immer offen lassen, die Geschichte nicht in ein bestimmtes Genre zwängen und stattdessen lieber eine eigene kleine Welt erschaffen, die sich irgendwo zwischen absurder Komödie, Horror, Melodram und B-Movie bewegt: Ein rätselhaftes „Gruselkabinett“ und gleichzeitig auch eine spielerische Referenz an die Art von Filmen, die ich mag.
Die Logik der normalen Welt muss nicht das Maß aller Dinge sein und schon gar nicht im Kino. In Science-Fiction-Filmen erkunden ganz normale Menschen fremde Welten mit wissenschaftlichen Mitteln. Im fantastischen Film begeben wir uns an alptraumhafte Orte, die wir nicht begreifen. Ich kann es schwer beschreiben, weil es über das hinausgeht, was wir als unsere Realität akzeptieren. Es ist psychedelisch … oder vielleicht sogar psychodelisch.“
Nikias Chryssos, 2015