BILDSTÖRUNG – Unser Name ist Programm
Im Film, wie auch in Musik und Literatur, bestimmt oft einzig der Kassenerfolg über das Schicksal und den Stellenwert einzelner Werke im großen Buch der Geschichte. Auch wenn das ‚Ankommen’ beim Publikum ein wichtiges Indiz für die Qualitäten eines Films sein mag, so ist es doch oft zu aller erst ein Indiz für perfektes Marketing. Das Ergebnis dieser Entwicklung sind eben jene ‚Mainstream’ – Großproduktionen, die aufgrund ihres riesigen Budgets ohne ein entsprechendes Massenpublikum gar nicht existieren könnten. Dieser Umstand bestimmt jede Phase der Entstehung dieser Filme.
Die zu jeder Zeit jeweils regional dominierende Form des Kinos, eben jener ‚Mainstream’, ist nicht nur Ausdruck der kulturellen Hegemonie eines bestimmten, momentan mehrheitlich akzeptierten Begriffs von ‚Film’ – nein, er beeinflusst und prägt all unsere Sehgewohnheiten, unsere Wahrnehmung, unser Bild vom Film und letztlich auch die Regeln, an die dieser sich halten muss, damit er uns ‚gefällt’. Das war aber schon immer so. Überall. Und das wird auch so bleiben.
Dagegen gibt es prinzipiell gar nichts einzuwenden – beschreibt dieser Begriff doch immer nur eine zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort vorherrschende Art und Weise, Filme zu machen, die ein größtmögliches Interesse wecken und Bedürfnis erfüllen. Es gab den Mainstream schon immer: zur Geburtsstunde des Kinos vor fast 120 Jahren genauso wie heute, und natürlich in den Jahren dazwischen – nur war es eben nie derselbe.
Er befindet sich selbst im Fluss, verändert sich permanent durch das Rauschen an seinen Rändern. Durch all die Filme, die experimentieren und neue Ausdrucksformen entwickeln. Die anders erzählen oder sich sogar jeder Erzählung verweigern. Die Bilder zeigen, die – im Guten wie im Schlechten – Grenzen überschreiten. Der Mainstream verändert sich durch all jene Autorenfilmer, Experimentalfilmer, Independentfilmer, Undergroundfilmer und Genrefilmer, die eine ganz eigene Vision davon haben, was Film kann, darf und soll. Sie alle verhindern durch Filme mit Ecken und Kanten den geraden, glatten Fluss der Bilder. Hindern das Kino daran, sich an immer gleichen Wiederholungen abzunutzen. Sie tun dies, indem sie das große Bild mit ihren Bildern stören. Sie sind die BILDSTÖRUNG.
Im Gegensatz zu ihren prominenten Blockbuster-Verwandten erleiden sie oft ein trauriges Schicksal. Ihrer Zeit voraus und daher missverstanden, zwischen zu vielen Stühlen sitzend, verschwinden sie oft kurz nach ihrem Erscheinen wieder von der Bildfläche. Nur wenige erhalten die Beachtung, die sie verdienen.
Wir treten an, dieses andere Kino, diese vergessenen Klassiker und übersehenen Ausnahmefilme wieder zurück auf die Bildschirme zu holen – in bestmöglicher Qualität und Ausstattung, auf dass sich ihr Rauschen verstärkt.
Wir treten an zur BILDSTÖRUNG.